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Kopf und Körper

Aus der Pandemie lernen – oder lieber nicht?

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

Zum Kurator'innen-Profil
Silke JägerFreitag, 16.08.2024

Das Buch von Christian Drosten "Alles überstanden?", das er zusammen mit dem Spiegel-Redakteur Georg Mascolo geschrieben hat, sorgt seit Erscheinen dafür, dass nicht mehr nur einschlägige Kreise über die Aufarbeitung der Corona-Pandemie reden. Die beiden Autoren wurden zu Talkshows eingeladen und es sind in letzter Zeit zahlreiche Interviews mit ihnen erschienen. Dieses hier finde ich besonders lesenswert, weil es nicht allein die deutsche Debatte thematisiert, sondern auch die schweizerische. Der direkte Vergleich liefert gute Denkanstöße. Zum Beispiel durch solche Fragen:

Deutschland und die Schweiz gelten als Länder, die verhältnismässig gut durch die Pandemie gekommen sind. Der Schweiz aber ist dies mit weniger Massnahmen und einer liberaleren Haltung gelungen. Hat man in Deutschland die Menschen unnötig eingeschränkt?

Die Antworten in diesem Teil des Interviews zeigen ziemlich direkt den Unterschied in der Herangehensweise auf und erklären auch, wie sich das begründen lässt aus politischer Sicht – aber auch aus gesellschaftlicher und sogar aus topografischer. Genau wie Deutschland, hat die Schweiz keine Aufarbeitung angestoßen, anders als Österreich, UK und Schweden. Um diese Länder geht es dann auch in der Mitte des Interviews. Auch hierbei tauchen wichtige Aspekte auf, die im allgemeinen Tumult der Pandemie-Berichterstattung gerne untergingen. Ländervergleiche waren und sind nicht trivial. Nur weil ein anderes Land anders vorging, heißt das nicht, dass es eine bessere Entscheidung als Deutschland traf. 

Also: Woran bemisst sich eigentlich, ob Entscheidungen am Ende gute Entscheidungen waren? An der Zahl der Toten, an der Zahl der verhinderten Toten, am Ausmaß der psychischen und sozialen Schäden? Drosten sagt zu solchen Messgrößen am Beispiel der Übersterblichkeit:

Zweitens ist es ein grosser Trugschluss, am Ende auf die Übersterblichkeit zu gucken, auch wenn dieses Argument andauernd auf den Tisch gebracht wird.
Warum ist das ein Trugschluss?

Drosten: Damit macht man es sich zu einfach, und es ist vom Grundansatz her falsch. Speziell bei der Übersterblichkeit gleicht sich alles an, je länger man wartet, dann spielt die Impfung und vieles andere mit hinein.

Das Gespräch greift weitere interessante Aspekte auf, die man noch nicht dauernd zu diesem Thema gelesen hat. Und kommt auch auf die Frage, ob es nicht unklug wäre, die Aufarbeitung anzugehen – schließlich könnte sie den Falschen in die Hände spielen.

Mascolo: Man hört dafür in Deutschland zwei Argumente. Das eine lautet: Wir haben doch jetzt andere Probleme. Und das andere: Das nutzt doch nur den Falschen. Aus meiner Sicht sind das genau die Argumente, die unbedingt für eine Aufarbeitung sprechen. Man muss sich nur erinnern, was eine Pandemie bedeutet. Würde man noch einmal eine erleben, wäre das ganz sicher wieder ein herausragendes politisches und gesellschaftliches Ereignis. Ich glaube nicht, dass die Menschen Verständnis dafür hätten, wenn es dann heissen würde: Wir haben nicht zurückgeguckt, um zu verstehen, was wir auf keinen Fall wiederholen sollten. Und mit dem Argument, dass man dem Falschen dient, spielt man diesen doch gerade in die Hände.
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