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Warum es immer wieder zu Damm-Katastrophen kommt

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Dirk LiesemerMittwoch, 30.01.2019

Am Freitag brach der Damm einer Eisenerzmine nahe der Millionenstadt Belo Horizonte in Brasilien. Daraufhin schwappte eine Schlammlawine unter anderem über benachbarte Siedlungen, tötete mindestens 65 Menschen, weitere 279 gelten als vermisst. Mittlerweile wurden zwei Mitarbeiter des TÜV Süd in Brasilien festgenommen, die das Bauwerk erst vor wenigen Monaten geprüft hatten. In seinem Kommentar stellt Lars Fischer die Katastrophe in einen globalen Zusammenhang: Nicht nur in Brasilien sind schon zuvor Dämme geborsten, sondern zuletzt auch in Spanien, Israel, den USA, China und Ungarn. Doch wie kommt es, dass die Politik und die Gesellschaften nicht schlauer werden? Ursächlich für die sich wiederholenden Katastrophen ist einer Studie zufolge ein simpler, aber plausibler wirtschaftlicher Mechanismus. Kurz gesagt: Während eines Booms wird zu rasch und nachlässig gebaut, später fehlt das Geld für die Instandhaltung. Wer es genauer wissen will: Fischer hat die Studie in seinem Text verlinkt. Warum der TÜV Süd dem Damm in Brasilien keine Mängel attestierte, bleibt unklar.

Warum es immer wieder zu Damm-Katastrophen kommt

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Kommentare 5
  1. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor fast 6 Jahre

    danke fürs piqn! "Aber warum lassen Gesellschaften und Regierungen sich bei diesen kritischen Bauwerken Unfallraten gefallen, die bei keiner anderen technischen Einrichtung auch nur annähernd akzeptabel wären?" wie schade, daß der autor lars fischer diese frage am ende so scheinbar naiv im raum bzw. in seinem text stehen läßt. "externalisierung von kosten" ist das keyword, auf daß er ja auch selbst eingeht ohne den begriff zu nennen. aber er will wohl nicht darauf hinweisen, daß diese debatte in westdeutschland in der vor-kohl-ära bereits einmal heftig geführt wurde. war übrigens grundlage der ersten nennenswerten gesetzgebungen im umweltbereich.

    1. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor fast 6 Jahre

      Guter Punkt, aber gelöst wurde das Problem der Kostenexternalisierung doch auch in der Umwelt bis heute nicht, siehe Glyphosat oder Abgasproblem. Welche Gesetzgebung ist gemeint?

    2. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor fast 6 Jahre

      @Dirk Liesemer ich erinnere mich an die debatten um das erste abfallwirtschtsgesetz 1972 (https://www.umweltbund...) und um das bundesimmissionsschutzgesetz 1974 (https://www.umweltbund...). "kostenexternalisierung" war bei beiden ein wichtiger punkt in der diskussion, weniger wichtig schon in den dann verabschiedeten gesetzen.

    3. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor fast 6 Jahre

      @Christoph Weigel Ah, vielen Dank für die Links!

    4. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor fast 6 Jahre

      @Dirk Liesemer gern geschehen! ein anderes keyword damals war "verursacherprinzip".

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