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Todesursache: Kriminelle Abtreibung- Die Tragödie meiner Großmutter
Lesen, Schreiben, Mirsachenmerken. Journalismus darf auch Spaß machen.
1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Kate Dolaz lebte im Glauben, dass ihre Großmutter bei einem Haushaltsunfall umgekommen ist. Bis Kate ihrer eigenen Mutter erklärte, weshalb Abtreibungen in den USA verboten sein sollten. Eine Meinung, die sich die pubertierende junge Frau erst Minuten zuvor in einem Magazin angelesen hatte. Totenbleich erklärte ihre Mutter, dass Oma an einer Stricknadel verblutet ist, weil sie nicht ins Krankenhaus gehen konnte, um ihr drittes Kind abtreiben zu lassen.
Dolaz, inzwischen selbst mehrfache Mutter und Kolumnistin für den New Yorker, versucht in diesem Text zu rekonstruieren, wer Winfried Haynes Mayer eigentlich war. Welches Leben sie führte. Sucht nach den Mechanismen des Schweigens in ihrer Familie (und somit auch der Gesellschaft), die noch jahrzehntelang unmöglich machten, über die Gründe der Tragödie zu sprechen.
Und als ihre eigene Tochter nach der Todesursache der Urgroßmutter fragt, sucht Dolaz die Gewissheit, zu sagen: Das könnte uns heute nicht mehr passieren. Eine Gewissheit, die sie mit Trump an der Macht und dessen neuem höchsten Richter nicht finden kann.
Quelle: The New Yorker EN newyorker.com
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