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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Setze Führungskräfte mit ihrem Team auf einer einsamen Insel aus und warte ab, ob die Führungskräfte auch in 3 Tagen noch führen, heißt es oft in Beraterkreisen, wenn die Kompetenz von Führungskräften zur Sprache kommt. Dieses Bonmot kann nun auch als wissenschaftlich abgesichert gelten.
Wissenschaftler der Universitäten Konstanz und Austin/Texas haben mit Hilfe eines Tierexperiments herausgefunden, dass offensichtlicher Führungsanspruch des Alpha-Tieres (männlich), der durch Aggressionen gegenüber Artgenossen ausgedrückt wird, zwar zu einer “Leitungsfunktion” dieses Alphatieres führt, dem sich die anderen fügen. In dem Moment aber, in dem diese unmittelbare Einflussnahme nicht mehr existiert, weil das Alphatier nicht “vor Ort” ist, stellt sich eine sozialere und effizientere Form des Informationsaustauschs sowie eine bessere Lösungsfindungskompetenz des Teams ein. Oder wie die Autoren mit Blick auf klassische Hierarchien in Unternehmen auch schreiben:
“(It) sheds light on the potential of domineering individuals to obstruct effective communication in organizations…. The same traits that make you powerful in one context can actively reduce your influence in others, especially contexts in which individuals are free to choose who to follow.”
Herausgefunden wurden diese Erkenntnisse durch das Studium des Sozialverhaltens einer speziellen Fischart. Dabei wurden die vielen Datenpunkte, die sich ergaben, mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz erst gesammelt und dann kontextualisiert. Die auch in Unternehmen, so die Autoren, angelegten Anreizstrukturen zum Aufbau eines dominanten Verhaltens sind für die Organisationen extrem kontraproduktiv. In einer immer komplexer werdenden Entscheidungsumgebung, in dem das Wissen des gesamten Teams gefragt ist, kann zwar (a)soziales Dominanzverhalten eine Entscheidungsfindung beschleunigen; wenn es aber um die Lösung komplexer Probleme geht, folgt die Gruppe in erster Linie nicht-dominanten Charakteren, die eben gerade nicht durch die Anreizsysteme in Unternehmen befördert werden. Die Gegenstrategie der so “entthronten” dominanten Charaktere ist die Zerstörung der Kommunikation innerhalb der Gruppe, ohne dass dadurch deren tatsächlicher Einfluss gestärkt würde:
"Our results illustrate that although domineering individuals most often ascend to positions of power, they can in fact create the least effective influence structures at the same time."
Quelle: Universität Konstanz Bild: The Jordan Lab EN phys.org
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Wie haben eigentlich diese Fische als Art überlebt, wenn dieses Verhalten so toxisch ist? Evolutionär hat sich ja das Gesamtverhalten der Schwärme offensichtlich bewährt. Das jetzt durch dem Begriff "toxisch" mit menschlicher Kommunikation zu vergleichen und zu bewerten, halte ich für weit hergeholt. Da halte ich es doch lieber mit Kahnemann, mit dessen differenzierten Unterscheidung "langsames und schnelles Denken" auch die unterschiedlichen Funktionen von hierarchischer Führung und Team gut erklärbar sind.
Dazu bedarf es keines Tierexperiments, das gleiche Verhalten kann man in gefühlt jeder 2.Firma vorfinden:
a) wenn der Chef ein patriarchalischer Typ ist, sind alle Vorschläge anderer Mitarbeiter der Firma hinfällig,weil schlußendlich doch meist das gemacht wird, was der Chef will. Die Folge: die Mitarbeiter hören schlußendlich irgendwann auf, sich noch irgendwelche Lösungsstrategien für Probleme auszudenken, wenn sie sowieso kategorisch verworfen werden.
b) wenn der Chef nicht da ist, läuft der Laden besser als in seiner Anwesenheit.
“Bei Cichliden scheint der soziale Wert eines dominanten führenden Individuums vom situativen Kontext abhängig zu sein.” Das ist die Erkenntnis der Studie. Als Biologin kann ich nur davor warnen, Erkenntnisse über Verhalten anderer Spezies auf eine andere - hier Homo sapiens sapiens - zu übertragen. Die biologischen Grundlagen und sozialen Kontexte sind dabei genau zu berücksichtigen. In der Originalpublikation (siehe unten) wird dieser Kontext zwar hergestellt, um die Bedeutung der Studie aufzuwerten, aber keine direkten Bezüge dargestellt. Ich denke auch, dass uns die Soziologie bereits Studien zu Führung in Organisationen und ihren kontextualen Wert zur Verfügung stellt, die wir auch in Unternehmen nutzen können.
https://www.pnas.org/c...