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Thomas Hoepker: "Geschichtenerzähler mit optischen Mitteln"
Autor und Journalist
Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Ein berührendes, bedrückendes Porträt über Thomas Hoepker, einem der großen Reportagefotografen unserer Zeit, der kürzlich, Mitte Juli, in Chile verstorben ist. Hoepker, langjähriges Mitglied der Agentur Magnum, selbst sah sich weniger als Künstler, denn als visuellen Geschichtenerzähler, was trotz vieler großartiger Aufnahmen auch treffend ist. Schließlich suchte er ja keinen künstlerischen Zugang zu seinen Motiven, sondern hielt zumeist flüchtige Momente für Zeitschriften fest.
Dabei entstanden gleichwohl zeitlose Fotografien. Weithin bekannt sind seine Aufnahmen von Muhammad Ali oder von den Reaktionen auf den Anschlag auf das World Trade Center in New York – darunter vor allem jenes oft missverstandene und lange Zeit kontrovers diskutierte Foto von scheinbar desinteressierten jungen Leuten in Williamsburg (dessen ikonische Bedeutung Hoepker zunächst gar nicht erkannte).
Regisseur Nahuel Lopez hat den an Alzheimer erkrankten Hoepker und dessen Frau Christine Kruchen während der Coronazeit auf einem Roadtrip durch die USA begleitet. Ihm ist eine Annäherung an Person, Werk und Arbeitsweise sowie ein visuell ansprechender Film gelungen, für den man zum Glück eine Langstrecke von mehr als neunzig Minuten bewilligt hat. Geschickt sind auch kurze Passagen aus Hoepkers Essays eingeflochten.
Quelle: Nahuel Lopez Bild: Nahuel Lopez www.ardmediathek.de
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