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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft
Dr. Anja C. Wagner beschäftigt sich mit globaler Transformation im digitalen Wandel. Sie gilt als kreative Trendsetterin und bezeichnet sich selbst als Bildungsquerulantin. Inhaltlich kreist sie um User Experience, Bildungspolitik, Arbeitsorganisation und unserer Zukunft in einer vernetzten Gesellschaft. Mit dem Unternehmen FrolleinFlow GbR bietet sie heute Studien, Vorträge, Consulting und verschiedene Online-Projekte an.
Nein, findet der 75-jährige Ludwig Hasler, Philosoph und Publizist aus der Schweiz. Nur weil Otto von Bismarck diese Altersgrenze im 19. Jahrhundert für seine Sozialgesetzgebung zog, als die Lebenserwartung in Deutschland nur 70 Jahre betrug, müssen sich heute viele Rentner*innen jahrelang langweilen. Sie ruhen sich bald ein Drittel ihres Lebens aus – von den Mühen ihres beruflichen Lebens. Und dann plötzlich müssen sie all das nachholen, was sie in den Jahren ihres Normalarbeitsverhältnisses verpasst haben.
Sie reisen, aber auf die Dauer ist das langweilig, sich immer wieder selbst zu begegnen irgendwo auf der Welt. Dann fühlt man sich plötzlich sinnlos in der Welt, hat aber weiter hohe Ansprüche an den Staat, derweil man unproduktiv in der Gesellschaft rumherläuft. Stattdessen gelte es, zu verstehen, dass man Glück nicht in sich selbst, sondern im Austausch mit anderen finde.
Sie sollten das, was sie können, für andere brauchbar machen, so schlägt Hasler vor. Ihre Erfahrungen zur Verfügung stellen, nicht ihre Besserwisserei aus alten Tagen. Nur so entstünde Respekt vor dem Alter. Und Freude zudem. Schließlich gelte es, die Sharing-Kultur selbstorganisiert auch für das Alter zu organisieren:
„Für ein Alter, das noch was vorhat“, lautet der Titel Ihres neuen Buches. Was schlagen Sie vor?
Die flächendeckende Verbreitung kommunaler Seniorenräte, sie organisieren nicht nur den Frühlingsausflug, sie vermitteln Fachkompetenzen. Unter uns Alten gibt es von jedem Schlag genug, Kräftige, Lustige, Köchinnen, Chauffeure, Informatiker. Wir sollen nicht alles an Profis delegieren. Wir können die Regie der Alterswelt selber in die Hand nehmen. So haben wir zu tun, werden gebraucht, können uns nützlich machen – kurz, wir bekommen wieder eine Bedeutung auch für andere. Was bekanntlich Sinn ergibt.
Quelle: Raffael Schuppisser Bild: Ludwig Hasler tagblatt.ch
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@kerstin A: Text gelesen? Die Kreuzfahrt wird in einem Absatz kurz erwähnt und steht nicht im Zentrum des Textes. Es geht darum, dass viele ältere Menschen keine Aufgabe mehr haben und sich nutzlos fühlen - und das Jahrzehnte lang. Das war zu keiner Zeit so wie es jetzt ist - unsere bäuerlichen Vorfahren z.B. waren auch im Alter noch in Arbeitsabläufe eingebunden. Ich bin der Überzeugung, dass Menschen jeden Alters Aufgaben brauchen, um sich wohl zu fühlen.
Natürlich gibt es Rentner, die sich mit Flaschensammeln ihre Rente aufbessern , so wie es auch Personen in anderen Altersgruppen gibt, die das tun. Ist das denn wirklich der Großteil der Bevölkerung? Das bezweifle ich.
ich verstehe meine Vorredner - mir ist das auch durch den Kopf gegangen; allerdings 1 gibt es solche Rentner wie im Artikel genannt durchaus und 2 sollte die Tatsache dass momentan so viele im Alter nicht gut genug versorgt sind, uns nicht aus dem Auge verlieren lassen, dass rein zeitlich 65 für die meisten in seiner absolutheit zu früh sind. ..
Nachtrag: Auch die Frau Wagner scheint völlig uninformiert über die gesetzlichen Regelungen hinsichtlich des Rentenalters in der Bundesrepublik zu sein. Die abschlagsfreie Rente mit 65 ist inzwischen vergleichbar mit einem Jackpot im Lotto. btw: in dem verlinkten Originalartikel ist nachlesbar "Dabei stammt diese Grenze ja aus einer ganz anderen Zeit. Sie geht auf Otto von Bismarck zurück, der die Lebenserwartung im 19. Jahrhundert noch bei 70 Jahren ansetzte." Daraus im Werbetext für diesen Artikel ein "Nur weil Otto von Bismarck diese Altersgrenze im 19. Jahrhundert für seine Sozialgesetzgebung zog, als die Lebenserwartung in Deutschland nur 70 Jahre betrug, ... " ist sehr kreativ, um es nett zu formulieren. Und sicherlich ist es nur Zufall, dass mit dieser "kreativen Textverarbeitung" der Eindruck erweckt wird, dass sich dieser Herr Philosoph aus der Schweiz über das Saus-und-Braus-Leben deutscher Rentner äußert, die von Kreuzfahrt zu Kreuzfahrt hetzen und sich dabei langweilen .....
Ich wage zu bezweifeln, dass dieser Herr auch nur ansatzweise über die Lebensrealität der normalsterblichen RentnerInnen in der Schweiz informiert ist. Also jener RentnerInnen, die nicht von einer Kreuzfahrt zu anderen hetzen können, weil einfach deren Rente dies nicht ermöglicht. Oder jene RentnerInnen, deren Arbeit aus körperlicher Schwerarbeit bestand. Zu denen zählen nicht nur Maurer. Diese große Rentnergruppe wird sich "bedanken", wenn sie weitere 10 Jahre sich die Knochen kaputt schuften soll, wenn es nach diesem Herrn geht .... für die Lebensrealität bundesdeutscher RentnerInnen und der zukünftigen Rentnergenerationen hat der empfohlene Artikel keinerlei Relevanz. Die haben mehrheitlich andere Sorgen, als von Kreuzfahrt zu Kreuzfahrt zu hetzen und sich dabei auch noch zu langweilen. Stichwort - Altersarmut, Pfandflaschen sammeln, mit Minijobs das Überleben von Monat zu Monat zu sichern .... bleibt die Frage offen - Warum solch Artikel, der fern der Lebensrealität von Millionen Rentnern ist, beworben wird?