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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
piqd ist angetreten, um auf die besten journalistischen Stücke im Netz aufmerksam zu machen. Doch wie sehr werden die von uns empfohlenen digitalen Texte überhaupt aufgenommen? Wie sehr huscht unsere Aufmerksamkeit drüber hinweg und scannt bestenfalls Schlüsselwörter? Seit vier Jahren forschen 130 Wissenschaftler aus unterschiedlichsten Disziplinen zu der Frage, welche Vorteile das Papier und welche die digitalen Technologien mit sich bringen. Gestern nun haben sie die "Stavanger-Erklärung" vorgelegt, die zumindest mit einer Überraschung aufwartet:
Entgegen den Erwartungen zum Verhalten von 'digital natives' hat diese Unterlegenheit des Bildschirms gegenüber dem Papier in den vergangenen Jahren eher noch zu- als abgenommen, und zwar unabhängig vom Alter und von Vorerfahrungen mit digitalen Umgebungen.
Wenn diese Erkenntnis etwa in der Schule ignoriert werde, könne dies zu "einer Verzögerung in der Entwicklung des kindlichen Leseverständnisses und der Entwicklung kritischen Denkens führen". Dass die Forschung weitergeht, machen die offenen Fragen am Ende der Erklärung deutlich. Was etwa könne man tun, um eine tiefere Verarbeitung von Texten und vor allem von digitalen Texten zu unterstützen?
Quelle: Erklärung von 130 Forschern Bild: FAZ faz.net
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Es ist schon ein wenig ärgerlich. Da wird die Stavanger Erklärung mit dem Nimbus von 130 Forschern aufgepeppt ohne dass ein Bezug zu nachprüfbaren Studien hergestellt würde. Es wird nicht erklärt, was längere Texte, was mit Leseverständnis gemeint ist oder wie es gemessen wurde. Tatsächlich ist die Stavanger Erklärung ein Aufruf zu Gunsten von Bibliotheken. Dem kann ich mich gern anschließen. Ich bin auch nicht dafür, dass Bibliotheken geschlossen werden und nach meiner persönlichen Meinung wird das gedruckte Buch nicht wie die Vinylplatte oder CD in Zukunft nur ein Nischendasein fristen.
Eine Fragestellung Papier vs Bildschirm ist allerdings Nonsens. Dass die Generation Z insgesamt weniger liest, weder Papier noch Bildschirm, ist eigentlich gut erforscht. Dass Lesen eine wichtige Kulturtechnik und ein Träger kultureller Werte ist, ist ebenfalls eine Binse, wird aber leider in den Schulen zu wenig beachtet.
Insgesamt ist die Stavanger Erklärung weder hilfreich noch weiterführend, sondern nur eine mäßige Verteidigung rückwärts gewandter Vorstellungen.
@dirk @marcus @frederik
ich finde euren austausch spannend, und will etwas einwerfen, das ihr bei eurer besser/schlechter betrachtung außen vor gelassen habt: *jedes* kommunikationsmittel ödet oder nervt sogar, wenn es im übermaß genutzt wird – mich zumindest – und verengt die sinnliche wahrnehmung der eigenen realität im hier & jetzt. ich sehe da keinen so großen unterschied zwischen dem "sich in ein buch vergraben" und dem stundenlang auf den screen stieren.
Aufschlussreich und eine Ergänzung, diesmal mit einem piq:
https://www.piqd.de/ze...
Eigentlich völlig unerheblich weil rein persönliche Erfahrung: Ich bin ja gerade noch so einer dieser Millenials, war aber erst so ab 15 regelmäßig im Netz unterwegs. Bin also noch mit Print sozialisiert und habe mir das Digitale später angeeignet, dann aber sofort gefeiert. In dieser "Euphorie-Phase", die bis ungefähr Snowden anhielt, hatte ich gerne Texte gelesen und konnte damit auch dementsprechend gut umgehen (im Studium überwog ganz klar digitaler Text). Seit Snowden, Trump, Brexit, Datengrusel, dem zunehmenden Kampf um Aufmerksamkeit allerorts, etc. hat sich mein Verhalten zum Netz aber so ins Negative gedreht, dass ich mit digitalen Texten einfach weniger Freude habe, was sich wiederum auf meine Konzentrationsfähigkeit auswirkt. Bilde ich mir zumindest ein. Kann natürlich sein, dass ich einfach alt werde. Bin jedenfalls nach langem Exkurs wieder beim Print angekommen (ohne auf Digitales zu verzichten natürlich. Wie auch?).
...sehr spannend!
ich bin ganz beglückt, wenn ich an so wissenschaftlich-kritische Betrachtung unserer neuen medialen Realität und ihrer Wirkung auf uns stoße. Ist wirklich gerade im schulischen Kontext allerhöchste Zeit, sich nicht nur mit dem Vorwärts an sich, sondern auch mit dem progressiven Umgang damit zu befassen.
Interessant besonders, dass die Nachteile des digitalen Lesens informativer Texte gegenüber dem auf Papier noch wachsen. Woher kann das kommen? Einfach weil wir am Bildschirm konditioniert werden darauf, dass wir uns eben in aller Regel dort nicht konzentrieren (müssen)? Nehmen wir Papier einfach ernster? Das würde dann bedeuten, dass dem dann auch mit "smarteren" Darreichungsformen nur bedingt Abhilfe geschaffen werden könnte oder?
Ich würde jedenfalls annehmen, dass das Lesen im Kontext sonstigen Medienverhaltens gesehen werden muss.