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Die sozialen Medien verbinden Menschen und schaffen Transparenz. Doch sie können auch zu Manipulationen in großem Stil missbraucht werden. Die Arte-Dokumentation enthüllt, wie ein Netzwerk aus religiösen Gruppen und Politikern ein humanitäres Video dazu benutzte, militärische, wirtschaftliche und religiöse Interessen durchzusetzen.
Es war ein gigantischer Erfolg: Das Video „Kony 2012“ der NGO „Invisible Children“ wurde in nur sechs Tagen hundert Millionen Mal angeklickt. Der investigative Dokumentarfilm untersucht die Hintergründe dieser Social-Video-Kampagne: Das Video diente weniger als gedacht humanitären Absichten, als viel mehr den geopolitischen Interessen der USA. Es war der humanitäre Vorwand für eine militärische Operation in einer strategisch hochrelevanten Region Afrikas.
Der Dokumentarfilm entstand nach vierjähriger Zusammenarbeit mehrerer Investigativjournalisten. Im Frühjahr 2014 dokumentieren Étienne Huver und Boris Heger im äußersten Osten der Zentralafrikanischen Republik, wie die US-Armee dort Jagd auf Joseph Kony machte. Die amerikanischen Soldaten waren auf Befehl des damaligen US-Präsidenten Barack Obama entsandt worden.
Die Bilder machen deutlich, dass es politische, militärische und wirtschaftliche Interessen vor Ort gab. 2018 führte Jean-Baptiste Renaud die Investigation in zwei weiteren Ländern fort: in Joseph Konys Herkunftsland Uganda und in den USA, wo die ganze Operation ihren Ausgang nahm.
Der Film zeigt, wie ein Netzwerk aus religiösen Gruppen und Politikern, die der evangelikalen Bewegung nahestanden, die Tragödie um Joseph Konys Kindersoldaten benutzten. Ihr Ziel: In Uganda ihr zutiefst fundamentalistisches, evangelikales Gedankengut voranzubringen. Der Film enthüllt außerdem, dass dieses Netzwerk erste Spenden an die NGO „Invisible Children“ zahlte. War dieses Video, das so viele Menschen zutiefst berührte und aufrüttelte, letztendlich nichts weiter als eine großangelegte Manipulation?
Quelle: Jean-Baptiste Renaud Bild: Arte arte.tv
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Toller piq, merci!
Vor einem Jahr wurde eine ausgezeichnete Reportage über zwei (ehemalige) Kindersoldaten gepiqd, die in Uganda unter Kony kämpfen mussten. Einer von ihnen stand nun in Den Haag vor Gericht, der andere arbeitet tätsächlich für den Internationalen Gerichtshof. https://www.piqd.de/se...