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In Idlib müssen die türkische Regierung und Dschihadisten eine folgenreiche Entscheidung treffen

Lars Hauch
Researcher. Schwerpunkte: Mittlerer Osten, insbesondere Syrien.
Zum Kurator'innen-Profil
Lars HauchMittwoch, 26.09.2018

Viele Medien sprachen zuletzt von der bevorstehenden "Entscheidungsschlacht" zwischen Oppositionellen und der Assad-Regierung in Idlib. Das war nicht nur reißerisch, sondern auch unrealistisch. Denn...

  • Erstens war abzusehen, dass die Türkei keine Großoffensive auf die Provinz zulassen würde, die Hunderttausende Flüchtlinge an die eigene Grenze drängen würde.
  • Zweitens suggeriert der Begriff "Entscheidungsschlacht" ein finales Ergebnis. Einen Gewinner und einen Verlierer. Davon ist der Syrienkrieg weit entfernt, ganz gleich, wie die Kämpfe in Idlib vorerst ausgegangen wären.

Wie auch immer. Die "Entscheidungsschlacht" wurde abgewendet: Wladimir Putin und sein Amtskollege Recep Tayyip Erdoğan haben einen Kompromiss ausgehandelt. Wie der Kompromiss aussieht, und vor welchem Dilemma die Türkei steht, wird in dem verlinkten Artikel sauber erklärt.

Kurz: Der Kompromiss sieht vor, dass entlang der Fronten im Großraum Idlib eine demilitarisierte Zone entsteht. Aus diesem 15 km breiten Streifen sollen alle schweren Waffen abgezogen werden. Außerdem soll die Türkei dafür sorgen, dass die Zone frei von Dschihadisten ist. Und hier beginnt das Dilemma.

Der ehemalige Al-Kaida Ableger Hayat Tahrir al-Sham (HTS) ist in vielen der betreffenden Gebiete präsent. Grundsätzlich unterhält die Türkei funktionierende Arbeitsbeziehungen zu den Dschihadisten.

Doch nun soll HTS sich aus einem beachtlichen Gebiet zurückziehen. Einen solchen Schritt muss die Führung der Gruppe, die bisher die Konfrontation mit der Türkei gescheut hat, ihren Kämpfern erst einmal erklären. Viele lehnen die stille Kooperation mit der Türkei ohnehin ab. Einige Hardliner haben sich bereits von HTS getrennt und eine eigene Bewegung gegründet, die dem wahren Weg des Dschihad folgen soll.

Die Türkei arbeitet seit Langem daran, genau solche Konflikte innerhalb der Dschihadisten anzuheizen, um deren Reihen zu schwächen. Nun müssen sich beide entscheiden:

  • Will die Führung von HTS dem türkisch-russischen Kompromiss zustimmen, obwohl sie damit bei hartgesottenen Dschihadisten ihre Glaubwürdigkeit verliert?
  • Will die Türkei diejenigen angreifen, die sich den Anordnungen zur Räumung der demilitarisierten Zone widersetzen?

Sollte die Türkei gewaltsam gegen Hardliner von HTS vorgehen, wird sie dabei vermutlich auf verbündete Rebellengruppen in Idlib setzen. Zehntausende stehen effektiv unter türkischem Kommando und den Dschihadisten grundsätzlich feindlich gegenüber. Doch an einem verlustreichen Krieg auf unbestimmte Zeit haben sie wenig Interesse, denn der gemeinsame Feind ist und bleibt die Assad-Regierung. Gleiches gilt für die Türkei, die eine weitere Destabilisierung entlang ihrer Grenze fürchtet.

Die erste Deadline für den Rückzug ist für den 15. Oktober angesetzt. Es bleibt spannend.

Stimmen von Kommandeuren und Einschätzungen von Experten könnt ihr im Artikel nachlesen.

In Idlib müssen die türkische Regierung und Dschihadisten eine folgenreiche Entscheidung treffen

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