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Das Gesundheitssystem wird immer mehr zu einer Industrie. Wie am Fließband operieren die Ärzte, Pfleger dokumentieren mehr, als sie am Patienten arbeiten. Das führt zu Unzufriedenheit bis hin zum Burn-out. Stellvertretend zeigt die Arte-Dokumentation den Alltag in einem Pariser Krankenhaus.
Zwei Jahre lang begleitete der Regisseur Jérôme le Maire den Betrieb in der chirurgischen Abteilung des Hôpital Saint-Louis, einem der größten Krankenhäuser in Paris. In jedem der 14 Operationssäle finden pro Tag acht bis zehn Eingriffe statt, es geht zu wie am Fließband. Obwohl die Arbeitsorganisation extrem ausgeklügelt ist, macht sie krank. Die von der Hausleitung und den Investoren geforderte Rentabilität entmenschlicht die Arbeit. Den Ärzten und Pflegern bleibt nichts anderes übrig, als sich dem Druck zu beugen. Chronischer Stress, Burn-out und psychosoziale Risiken sind allgegenwärtig.
Was läuft falsch - oder ist diese Art von Krankenversorgung genau die richtige Mischung aus wirtschaftlicher Rentabilität und ausreichender Versorgung?
Da sich die Verwaltung des Problems bewusst ist, hat sie ein Audit der Arbeitsorganisation in Auftrag gegeben. Jérôme le Maire konzentriert sich in seiner Dokumentation auf einige wenige Krankenhausmitarbeiter: einen Anästhesisten, der stellvertretend für seinen Berufsstand auf die mangelnde Anerkennung der Narkoseärzte hinweist, einen Chefarzt der alten Schule, den die fortschreitende „Industrialisierung“ des Krankenhauses betrübt, und einen jungen Chirurgen, der bis zur Erschöpfung operiert. Soll das Audit wirklich die Stressursachen aufdecken? Im Laufe der Monate äußern die Mitarbeiter immer mehr Zweifel über das wahre Ziel der Überprüfung.
Eine grenzüberschreitende Dokumentation über ein System, das längst nicht mehr der Gesundheit dient.
Quelle: Jérôme le Maire Bild: Arte arte.tv
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