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Studium der Philosophie, Politikwissenschaft und Geschichte in Freiburg und Paris, Promotion in Frankfurt am Main. Er lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Siegen und lebt als freier Autor und Dozent in München. Radiobeiträge für Bayerischer Rundfunk, Deutschlandfunk und Südwestrundfunk, Artikel unter anderem für Blätter für deutsche und internationale Politik, Der Freitag, Jungle World, Telepolis.
Jüngste Buchveröffentlichungen: Richtig falsch. Es gibt ein richtiges Leben im falschen (2019); Kulturarbeit. Progressive Desillusionierung und professionelle Amateure (2022)
Mitte der 1960er Jahre feierte die NPD reihenweise Erfolge bei den Landtagswahlen. Der Philosoph Theodor W. Adorno hielt 1967 an der Universität Wien einen Vortrag zur Aktualität des neuen Rechtsradikalismus. Angesichts wachsender Wahlerfolge der AfD, aber auch des wachsenden Rechtsterrorismus wirken die darin entwickelten Ideen unheimlich aktuell. Der Text des Vortrags wurde im Sommer 2019 vom Suhrkamp Verlag publiziert. Wir hatten auf piqd darüber berichtet.
Vor kurzem wurde der Vortrag vom SWR 2 erstmals im Radio ausgestrahlt. Eine tolle Hörerfahrung, die den Ideen noch einmal eine andere Lebendigkeit verleiht.
Adornos These ist: "Die gesellschaftlichen Voraussetzungen des Faschismus bestehen nach wie vor fort." Adorno nennt vor allem die Angst der Menschen vor dem "Gespenst der technologischen Arbeitslosigkeit", die Angst all derer, die sich als "potentiell überflüssig", als "potentielle Arbeitslose" fühlen. Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus bewirtschaften also die "Möglichkeit der permanenten Deklassierung von Schichten, die ihrem subjektiven Klassenbewusstsein nach durchaus bürgerlich waren". Es ist also mitnichten eine neue Erkenntnis, dass die Abstiegsangst der Mittelschichten die Menschen in trübe rechte Gewässer treibt.
Die These ist: Solange diese Angst existiert und politisch ausgebeutet werden kann, leben wir längst noch nicht in einer Demokratie. Rechtsradikale Bewegungen sind "Wundmale der Demokratie, die ihrem eigenen Begriff eben doch bis heute noch nicht voll gerecht werde".
In der Deutung rechtspopulistischer und rechtsradikaler Bewegungen steckt insofern eine Schlüsselfrage der politischen Auseinandersetzung: Entwerfen wir uns überhaupt noch in Richtung auf eine wirkliche Demokratie? Oder führen wir implizit nur noch Rückzugsgefechte gegen die Feinde der offenen Gesellschaft?
Quelle: Theodor W. Adorno Bild: Suhrkamp Verlag/SWR swr.de
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Vielen Dank für den wertvollen Hinweis! Hinzu kommt wohl noch die vermeintliche Angst vor Kulturverlust.
Danke, dass man Adorno nun auch vortragen hört.
Die wichtigsten Vorträge, darunter auch den hier aufgenommenen über den neuen Rechtsradikalismus, findet man in diesem Band:
https://www.suhrkamp.d...
Bernhard Schulz bemerkte dazu im Tagesspiegel:
»Die beiden ersten Jahrzehnte der Bundesrepublik werden gemeinhin als grau und eng beschrieben. Doch welch intellektuelles Leben es gab, das machen die Vorträge Adornos deutlich, die er unermüdlich hielt. Dabei ist es nur eine Auswahl, die Michael Schwarz hier versammelt hat, aber von höchstem Anspruch – und zugleich, anders als Adornos Schreibstil, einfach, klar und verständlich.«