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Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.
Vorgestern empfahlen die geschätzten KollegInnen der Stiftung Digitale Spielekultur auf diesem Kanal ein Video des YouTube-Kanals Extra Credits zu kurzen Spielen. Ein etwas älteres, aber nicht minder sehenswertes Video des Spielentwickler-Kanals beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern unsere Art zu spielen davon beeinflusst wird, welches Outfit unsere Spielfigur trägt. Studien darüber gibt es zwar bislang noch nicht, dafür aber interessante Erkenntnisse aus der nicht-digitalen Welt: Eine Studie von 2012 legt nahe, dass sich Menschen, je nachdem, was sie tragen, unterschiedlich verhalten und sich sogar ihre Fähigkeiten und Kompetenzen verändern. Unsere Kleidung wirkt sich offenbar nicht nur darauf aus, wie wir wahrgenommen werden, sondern auch darauf, wie wir uns selbst wahrnehmen: Versuchspersonen arbeiteten bei kognitiven Tests konzentrierter, wenn sie einen weißen Kittel trugen, den sie für einen Arztkittel hielten. Dieses Phänomen tauften die Wissenschaftler enclothed cognition.
Der kurze Clip von Extra Credits überträgt das Konzept auf Computerspiele – und argumentiert, dass enclothed cognition auch dort wirksam sei: Trägt unsere Heldin eine besonders stark gepanzerte Rüstung, passen wir instinktiv unsere Taktik entsprechend an und sind bereit, mehr Schaden zu riskieren als wenn sie in Strumpfhosen unterwegs ist. Sieht unser Charakter aus wie der klassische Auftragskiller aus einem Hollywood-Streifen, greifen wir eher zum Scharfschützengewehr als zur Maschinenpistole. Auch wenn sich Extra Credits in erster Linie an Spielentwickler richtet, ist das kurze Animationsvideo auch für Spielende interessant – und sei es nur, damit wir beim nächsten Mal genauer darauf achten, wie sehr wir uns tatsächlich durch das Outfit unseres Charakters beeinflussen lassen.
Eine schöne Anekdote zum Schluss: Die Idee zu ihrer Studie über enclothed cognition verdanken die Forscher einer Simpsons-Folge, genauer: dieser Passage.
Quelle: Extra Credits youtube.com
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Klingt verwandt mit dem »Proteus effect« (https://en.wikipedia.o...). Verhalten, Selbstwahrnehmung etc. werden grundsätzlich davon beeinflusst, wie unser Avatar aussieht.