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Die digitale Wirtschaft als Ausweg aus der Wachstumsgläubigkeit?

Ole Wintermann
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Ole WintermannFreitag, 30.09.2016

José Ramos fragt den Leser anhand des Spiels der „Musikalischen Stühle” (in Deutschland unter „Reise nach Jerusalem" bekannt), warum wir uns damit zufrieden geben, dass wir der gegenwärtigen ökonomischen Logik folgend, uns selbst stets einen Stuhl wegnehmen, statt weitere hinzu zu fügen. Damit gelingt es Ramos von Beginn an, den Leser für seine Überlegungen zu gewinnen.

Sharing-Economy, durch Digitalisierung erhöhte Effizienzen und Plattform-Ökonomien werden nicht gegenwärtig etwa dazu genutzt, unsere Lebensqualität weltweit zu steigern; stattdessen sind die großen internationalen Konzerne nur daran interessiert, ihren eigenen Nutzen (und den Nutzen ihrer Besitzer) dadurch zu steigern, dass sie uns allen immer wieder Stühle (Arbeitsplätze, Umwelt, Menschenwürde) wegnehmen. Schnell gibt man bei der Lektüre des längeren Textes dem Autor Recht und fragt sich, wieso man es zulässt, dass die Digitalisierung derzeit tatsächlich nur für die Fortführung der traditionellen kapitalistischen Marktlogik genutzt wird.

Ramos gibt uns dann aber auch eine Antwort auf die Frage, wie denn Alternativen aussehen könnten. Unter der Überschrift der Peer2Peer-Revolution nennt er Beispiele aus den Bereichen der offenen Co-Produktion, transnationalen Produktionslogiken, Open Source Creation und Open Money Communities, die allesamt dazu geeignet wären, einen Stuhl hinzu zu fügen, statt uns von den „Oligarchen” des Kapitalismus ständig diese zu Lasten von Menschheit und Umwelt wegziehen zu lassen. Am Ende fragt man sich nur: Warum machen wir es nicht einfach so?

Die digitale Wirtschaft als Ausweg aus der Wachstumsgläubigkeit?

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