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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Wenn der berühmte Bund der Geizkragen meint – er heißt irgendwie anders, aber ich komm gerade nicht auf den Namen –, wenn er jedenfalls meint, eine Reform gehe nicht weit genug, dann geht sie ganz sicher schon viel zu weit.
Seit Jahren diskutiert die Politik, wie man die Zahl der Bundestagsmandate begrenzen kann. Schließlich ufert sie von Wahl zu Wahl weiter aus, was dem Steuerzahler immer teurer kommt. 630 Abgeordnete müssen dauerhaft reichen, so will es die Regierungskoalition. Dafür muss das Wahlrecht geändert werden, ganz gleich, wie sehr es sich politisch bewährt haben mag.
Stefan Niggemeier, dessen Kommentar ich hier piqe, hielt die Forderung nach einer Begrenzung der Parlamentsplätze lange Zeit für plausibel – und war damit längst nicht der einzige (ich denke hier beispielsweise an mich).
Viele Medien teilen die Forderung. So hat die SZ dieser Tage auf ihrer prominenten Seite 3 amüsiert gelästert, der Bundestag stehe in dem zweifelhaften Ruf, das größte frei gewählte Parlament der Welt zu sein.
Andererseits: Warum eigentlich zweifelhaft? Man könnte es auch so sehen: Ein großes Parlament steht für eine Gesellschaft, die halt vielfältiger wird. Aber es gibt mehr Gründe gegen eine Reform.
Niggemeiers Kommentar zeigt wunderbar, was Journalisten vielleicht ein wenig öfter tun sollten: Prämissen hinterfragen. Wobei das Lob an Justus Bender von der FAS gehen muss, der genau das schon im vergangenen Juli getan hat.
Quelle: Stefan Niggemeier Bild: Imago / Chris Emi... uebermedien.de
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Danke für den Lesetip!
Merkwürdig wie diese Art von Kritik immer zu spät kommt. Sie ist schlüssig und dreht meine Meinung um.
Die "Geizkragen" Verunglimpfung finde ich aber ungehörig! 🙂 Das ist mein zweitliebster Verein!