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DDR, 1990: Vier Männer träumen von einer Weltumsegelung. Sie träumen bis heute
Ein Reportagen-Radar
Wir sind eine Gruppe junger Journalist:innen und verfolgen Woche für Woche, was in deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften an Reportagen erscheint. Ob große Geschichten im "Spiegel" oder der "Zeit" oder kleinere (aber trotzdem großartige) in Magazinen, die man sonst eher nicht auf dem Schirm hat. Die Besten wählen wir für euch aus. Die Geschichten, die man gelesen haben muss.
Der Traum steht in einer Lagerhalle an der polnischen Küste. Er ist 20 Meter lang und aus Holz gefertigt, ihm fehlen ein Mast und ein Segel. Der Traum ist ein Segelboot und wenn alles gut gegangen wäre, damals nach der Wende, wären Gernot, Bernd, Werner und Thorsten damit heute auf hoher See unterwegs. Nur steht das Boot noch immer in dieser polnischen Lagerhalle. Warum?
Christina Schmidts Reportage über den geplatzten Lebenstraum vierer Männer ist deshalb so stark, weil sie darin eine Zeit wiederaufleben lässt, die vorüber scheint. Weil sie liebevoll nachfragt, was eigentlich aus den Hoffnungen derer geworden ist, die mancher heute abgehängt nennt. Ein Text voller Sehnsucht, unter den ein Mann einen Kommentar gepostet hat. Er schreibt: "Seufz....ein schöner, langer Artikel über unsere Träume. Habe gleich noch einmal mein Leben Revue passieren lassen." Mehr können Reportagen wohl gar nicht erreichen.
Quelle: Christina Schmidt Bild: Werner Mahler taz.de
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