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Christian Huberts, Jahrgang 1982, studierte »Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis« an der Universität Hildesheim und arbeitet seit 2009 als kultur- und medienwissenschaftlicher Publizist mit Sitz in Berlin. Sein inhaltlicher Fokus ist die digitale Spielkultur in allen Facetten.
Er tritt regelmäßig als Experte für digitale Spiele bei Kulturveranstaltungen sowie im Rundfunk und Fernsehen auf. Zuletzt hat er unter anderem den Game-Studies-Sammelband »Zwischen|Welten: Atmosphären im Computerspiel« im vwh-Verlag herausgegeben, das »Handbuch Gameskultur« des Deutschen Kulturrats und des Branchenverbands game redaktionell betreut sowie das Berliner Studio waza! Games als Associate Producer bei der Entwicklung der politischen Bildungs-App Konterbunt unterstützt. Für die Stiftung Digitale Spielekultur arbeitete er von März 2020 bis August 2024 unter anderem als Projektmanager für die Initiative »Erinnern mit Games« und als Projektleiter von »Let’s Remember!«. Daneben schreibt er für wissenschaftliche Publikationen, Kulturmagazine sowie Online-Zeitungen diverse Artikel über die Partizipation an virtuellen Welten und die Kultur von Computerspielen.
Das Center for Game Science an der University of Washington hat 2008 bereits durch Foldit viel Aufmerksamkeit erlangt. Das wohl bislang erfolgreichste Projekt der Computerspiel-gestützten Citizen Science, erlaubt es den Spielenden, komplexe Proteine auseinander zu falten. Besser als ein Algorithmus es könnte, vor allem wenn mehr als eine halbe Million Teilnehmende involviert sind. Auf diese Weise halfen die Spielenden etwa dabei, die Struktur eines Enzyms aufzuklären, das für die Entwicklung und Vermehrung des HI-Virus mitverantwortlich ist.
Mit Mozak – kroatisch für »Gehirn« – hat das Center for Game Science nun in Kooperation mit dem Allen Institute for Brain Science ein neues Projekt gestartet, das diesmal nicht Proteine, sondern Neuronen untersucht. Die komplexen Strukturen im Gehirn lassen sich von einer Software nur schwer räumlich erfassen, besonders da das zur Verfügung stehende Bildmaterial mit Fehlerartefakten und Fremdkörpern übersät ist. Spielende können die Neuronen und ihre vielen Verknüpfungen jedoch relativ intuitiv nachzeichnen und so zur Neurowissenschaft sowie zur Weiterentwicklung der Erkennungssoftware beitragen.
Nick Wingfield von der New York Times hat die Wissenschaftler hinter Mozak besucht und zu den Potentialen des Spiels befragt. Mit beeindruckenden Antworten:
»Mozak« has helped the Allen Institute increase the number of neuron reconstructions from 2.33 a week that a team of professional analysts were doing on their own, to 8.3 reconstructions a week, said Staci Sorensen, senior manager of morphology at the Allen Institute. That reflects both the contributions of players and the productivity benefits of an internal version of »Mozak« that the institute’s professionals now use.
Quelle: Nick Wingfield Bild: Stuart Isett EN nytimes.com
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