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Anderer Soundtrack, anderes Gefühl: Wie Musik unser Spielerlebnis beeinflusst

Sonja Wild
Redakteurin, Spielebloggerin

Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.

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Sonja WildSonntag, 26.03.2017

Die richtige Szenenmusik ist in Computerspielen so wichtig wie in Filmen: Sie intensiviert die Atmosphäre und transportiert Gefühle wie Spannung, Angst, Triumph oder Melancholie. Wie zentral Musik dafür ist, wird aber manchmal erst deutlich, wenn sie fehlt – oder durch einen ganz anderen Soundtrack ersetzt wird. Das Ergebnis kann dann von interessant bis hochgradig albern reichen. Sehr schön wird das etwa in diesem Video demonstriert, in dem jemand eine Szene aus Fluch der Karibik mit sehr unterschiedlicher Musik unterlegt hat.

Ein Austausch der Szenenmusik kann aber natürlich auch subtilere Veränderungen auslösen als den Wechsel von „dramatic“ auf „funny“. Mike Diver hat für Waypoint einen solchen Versuch unternommen und einige Schlüsselszenen des erfolgreichen Adventures Life is Strange mit alternativer Musik unterlegt. Möglich macht das ein simples Onlinetool, das das gleichzeitige Abspielen zweier Videos in einem Fenster ermöglicht. Das Let's-Play-Video wird dabei stumm geschaltet, sodass das Musikvideo die Untermalung der Spielszene übernimmt. „Rescoring“ nennt Diver das und es funktioniert erstaunlich gut – auch, weil er sich sehr kluge Gedanken über die Musikauswahl gemacht hat.

So klug, dass manche seiner Ideen aus meiner Sicht fast besser funktionieren als die ursprüngliche Wahl der Entwickler. Und selbst wenn das nicht der Fall ist, ermöglicht Divers Rescoring in jedem Fall einen interessanten Perspektivwechsel auf Szenen, die man ganz anders kennt. Bei der Gelegenheit sollte erwähnt werden, dass die Videos kleine Spoiler enthalten – das interessante kleine Experiment funktioniert aber wie gesagt sowieso am besten, wenn man Life is Strange bereits gespielt hat.

Anderer Soundtrack, anderes Gefühl: Wie Musik unser Spielerlebnis beeinflusst

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