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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Emran Feroz, geboren und aufgewachsen in Innsbruck, hat afghanische Wurzeln und in Tübingen Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit mehreren Jahren ist er als freier Journalist und Autor für viele deutsch- und englischsprachige Medien (u.a. taz, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Al Jazeera, The New York Times, The Intercept) tätig. Aus seiner afghanischen Heimat berichtet er regelmäßig. Zu seinen Schwerpunkten gehört der Drohnen-Krieg sowie die politische Lage in Nahost und Zentralasien. 2017 veröffentlichte er das Buch "Tod per Knopfdruck" zum US-Drohnen-Krieg. 2018 folgte "Kampf oder Untergang", ein Gesprächsband mit Noam Chomsky. 2021 erschien sein letztes Buch "Der längste Krieg - 20 Jahre War on Terror".
Der Corona-Virus wütet auch in Afghanistan. Die offiziellen Zahlen lauten aktuell wie folgt: 4.470 Tests, 933 Infizierte und 30 Tote und 102 Genesene.
Das Gesamtausmaß wird mit diesen Zahlen allerdings nicht deutlich. In den allermeisten Regionen des Landes können gar keine Tests durchgeführt werden.
Nun macht eine neue Entwicklung deutlich, wie ernst die Lage ist.
Allein im Präsidentenpalast in Kabul arbeiten mindestens vierzig Menschen, die infiziert sind. Präsident Ashraf Ghani, der ohnehin als schwach und krank gilt, wird abgeschirmt und isoliert. An Konferenzen nimmt er nur über Videocall teil.
Warum ist das Ganze so schlimm? Ganz einfach: Wenn der Virus die politische Elite in Kabul bereits derart schlimm getroffen hat, kann man sich bereits ausmalen, wie viele Infizierte es im gesamten Land tatsächlich gibt.
Hinzu kommt, dass ebenjene Elite Testkits, Beatmungsgeräte usw. für sich beschlagnahmt, während die absolute Mehrheit des Landes überhaupt keinen Zugang zum (so gut wie nicht vorhandenen) Gesundheitssystem hat.
Quelle: NYT EN nytimes.com
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