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Kurator'in für: Feminismen Fundstücke
Kommunikationsexpertin mit Wurzeln im Journalismus. Unternehmensbloggerin der ersten Stunde. Buchautorin und Speakerin. Selbstständige Beraterin für (digitale) Unternehmenskommunikation. Bloggt auf www.start-talking.de.
Könnte es sein, dass eine einflussreiche, mächtige Fraktion unter den Frauen sehr interessiert daran ist, die noch junge Debatte um #metoo genau jetzt abzuwürgen, bevor sie richtig Fahrt aufnimmt?
Keine Frage: Der #metoo Backlash ist da - bei uns spätestens seit der vieldiskutierten Wortmeldung aus Frankreich. Verantwortlich dafür ist laut Stassa Edwards der "liberal second-wave feminism". Einige Vertreterinnen der zweiten Welle der Frauenbewegung in den USA sähen sich zwar als Feministinnen, würden dieses Attribut jedoch gerne mit einem großen ABER versehen.
Und dieses ABER hat es in sich - etwa indem es als Messlatte für sexuelle Belästigung letztlich nur die Vergewaltigung gelten lässt oder die Schlechterstellung von Frauen aufgrund institutioneller Diskriminierung als selbstverschuldetes Schicksal denunziert und kleinredet.
Dazu kommen die ewigen Ratschläge, sich doch bitte selbst zu optimieren (das Netz wimmelt von Checklisten dazu) statt die Verhältnisse ändern zu wollen. So wird eine Debatte, die das Zeug dazu hat, die Gesellschaft grundlegend zu verändern, im Keim erstickt.
Was steckt dahinter? Aus Sicht von Edwards existiert hier eine sehr starke Allianz mit den alten Machtstrukturen, an denen keinesfalls ernsthaft gerüttelt werden soll. Der Grund sei ganz einfach Opportunismus. Die bestehenden Verhältnisse würden den weißen, besser gestellten Protagonistinnen des "liberal second-wave feminism" schließlich einen “piece of the pie as currently and poisonously baked” bieten. Frei nach dem Motto: Frau muss sich nehmen, was sie kriegen kann.
Im Rahmen von #metoo ist letztlich erneut ein erbitterter Kampf um die Deutungshoheit über den Begriff Feminismus und über dessen Zukunft ausgebrochen. Das macht der lesenswerte Artikel von Stassa Edwards auf "Jezebel" überdeutlich.
Quelle: Stassa Edwards EN jezebel.com
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Liebe Meike, danke für die tolle Empfehlung! Hatte die Katie-Roiphe-Sache auf Facebook mitbekommen und auch das NYT-STück von Daphne Merkin gelesen - und dieser Text beschreibt die Selbstinszenierung der beiden "als die seltene Stimme der Vernunft in einem Meer weiblicher Hysterie" sehr gut, finde ich. Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob man die Kritik aus dieser Richtung als ideologisch à la "typisch 2nd-Wave-Feminism" deuten kann, wie es der Text vorschlägt, oder ob die Gründe nicht auch biografischer Natur sind. All diese Frauen - Deneuve und die Mitunterzeichnerinnen der französischen Protestbriefs eingeschlossen - sind älter und haben sich in einer sehr viel patriarchaleren Welt nach oben gekämpft. Ich höre da immer so ein "Nun seid dich mal realistisch!" oder "Habt euch dich nicht so!" raus und einen gewissen Glauben, dass es die jüngere Generation genauso schwer haben sollte wie sie selbst. Bin mir aber nicht ganz sicher, ob das stimmt. Wie siehst du das?
Aus dem gepiqden Artikel:
"Along this ideological divide, in which prominent female thinkers have rationalized, normalized, and coded abusive, predatory behavior as flirting, as courtship, as the simple reality of being female or any other marginalized gender, our differences on progress have never been more prominent."
Es folgt eine ehrliche (!) Frage meinerseits:
Was ist so schlimm daran, wenn eine Frau, WEIL sie eine Frau ist, von einem Mann begehrt wird?
Auf mich wirkt obiges Zitat wie ein Aufruf der Gleichmacherei und der Unterschiedslosigkeit der Menschen auch in ihrer Geschlechtlichkeit. Doch was ist an Geschlechtlichkeit so schlimm? Was ist so schlimm daran, wenn bspw. ich als Mann eine Frau begehre, mich nach ihr sehne und das irrationale Verlangen verspüre, alles für sie zu geben? Und wenn das dann in ungeschickten Versuchen der Annäherung mündet, für die ich mir am Ende eine Klatsche einfinge (und es geht hierbei NICHT um eine sexuelle Annäherung, sondern um Flirten, Umgarnen, altertünmlich "Minnegesang" handelt): soll ich mich als Mann für diese inneren Regungen schämen und mich entmannen, damit ich niemals wieder eine Frau begehre, weil sie eine Frau ist?
Allein vom Tonfall her, mutet dieser Piq antikapitalistisch/kommunistisch an, indem Schlagwörter wie "Machstrukturen", "Allianz", "Fraktion", "bestehende Verhältnisse", genutzt werden, um - anstatt an sich selber zu arbeiten - gefordert wird (als einziger wahrer Imperativ), die Verhältnisse zu verändern. Dass dabei geringschätzig auf abweichende Meinungen geschaut wird, mutet mir wiederum doch totalitär an, wie ich es als Kommentar zu einem anderen Piqd von Margarete Stokowski geschrieben hatte. Auch Deneuve macht in ihrer Entschuldigung deutlich (Aus der SZ-Online von heute):
"In dem Text heißt es, dass die Unterzeichnerinnen die "Me Too"-Debatte grundsätzlich begrüßen, da sie ein legitimes Bewusstsein für sexuelle Gewalt gegen Frauen geschaffen habe. "Me Too" habe in der Presse und den sozialen Netzwerken eine "Kampagne der Denunziation und öffentlicher Anschuldigungen" ausgelöst.
Die Frauen machten klar: "Vergewaltigung ist ein Verbrechen." Aber hartnäckiges oder ungeschicktes Flirten sei kein Delikt, und eine Galanterie auch keine chauvinistische Aggression. Sie forderten "eine Freiheit, jemandem lästig zu werden", denn diese sei für die sexuelle Freiheit unerlässlich."