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Kurator'in für: Feminismen Fundstücke
Kommunikationsexpertin mit Wurzeln im Journalismus. Unternehmensbloggerin der ersten Stunde. Buchautorin und Speakerin. Selbstständige Beraterin für (digitale) Unternehmenskommunikation. Bloggt auf www.start-talking.de.
Einen verstörenden Artikel über Anorexi-Gruppen im Netz bringt die taz. Geschrieben hat ihn die 15jährige Carla Siepmann. Sie besucht das Carl-von-Ossietzky Gymnasium Berlin und ist Chefredakteurin der Schulzeitung Moron. Für ihre beklemmende Recherche hat sich Carla Siepmann in das Dickicht von entsprechenden Whatsapp-Gruppen begeben und war auch bei Instagram unterwegs.
Die Mädchen, mit denen ich im Laufe meiner Recherche in Kontakt trete, sind jung, meistens minderjährig, oft fühlen sie sich wertlos und vernachlässigt. Auf Instagram finde ich auf Anhieb Hunderte, die sich als Ana oder Mia beschreiben.
Mia steht für Bulimie und Ana für Anorexie. Eines haben beide (in sich noch komplexeren) Gruppen gemeinsam: Sie wollen so dünn sein wie möglich. Das Schönheitsideal tendiert zu "Haut und Knochen" und damit auch in Richtung Lebensgefahr. Durch den Gemeinschaftseffekt in den Messenger-Gruppen verstärkt sich dieser gefährliche Drang. Die Gründe dafür sind vielfältig, wie der Beitrag ausführt.
Doch damit nicht genug. Sogenannte "Ana-Coaches" treiben sich im Netz herum. Diese Männer versprechen den jungen Mädchen und Frauen, ihnen beim Hungern zu "helfen". Eigentlich sind sie aber nur auf Nacktbilder ihrer "Kundinnen" aus, die sie wahrscheinlich auch weiterverkaufen.
Die Autorin stellt selbst Kontakt zu solchen "Coaches" her, um herauszufinden, wie sie agieren. Kostprobe eines Chats:
„Ich brauche ein Endziel auf das ich dich bringen soll damit ich weis ob es sich für mich überhaupt lohnt dir die Aufmerksamkeit zu schenken“. Ein Endziel? Ich gehe noch mal 2 Kilo runter, auf 38 Kilo. „geh nochmal 5kg runter mit deinem ziel und ich überlegs mir Specki“, schreibt er. Noch mal 5 Kilo weniger? Das hieße: 33 Kilo bei einer Körpergröße von 1,73 Meter.
Wie ist dem ganzen ungeheuerlichen Treiben beizukommen? Eine Expertin beschreibt das als eine Sisyphus-Aufgabe, weil die Szene dauernd in Bewegung kommt. Seiten und Gruppen kommen und werden wieder gelöscht etc.
Nach der Lektüre fragt man sich spontan (und naiv): Was ist bloß in dieser Gesellschaft los, dass es so etwas überhaupt gibt? Dass Menschen sich nicht einfach so lieben und annehmen können/dürfen, wie sie sind?
Quelle: Carla Siepmann Bild: Illustration: Chr... taz.de
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ungeheuer. solche Coaches müssten doch wegen gefährdung u Körperverletzung anzeigbar sein...