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Europa

Noch ist Europa nicht verloren

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergDienstag, 09.02.2016
Der Artikel deutet die reaktionäre Wende in Polen und Ungarn als das, was das Wort bedeutet: als Gegenhandlung auf andere Taten. Er verweist letztlich auf die Krise des finanzmarktgesteuerten, digitalen Kapitalismus:

"In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass die EU seit der Bankenkrise zunehmend vom Europäischen Rat, also den nationalen Exekutiven regiert worden ist, trotz der Aufwertung des Europäischen Parlaments durch den Vertrag von Lissabon. Dadurch ist ein erhebliches Defizit an Demokratie entstanden, verbunden mit einer Renationalisierung, weil die nationalen Regierungen vor allem auf ihre Wahlklientel schauen. Das hat auch das Gewicht Deutschlands in der EU deutlich gestärkt, gegen das sich PiS (Prawo i Prawiedliwosc – PiS – Recht und Gerechtigkeit) wendet."

Was aber tun?

Noch ist Europa nicht verloren

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Kommentare 2
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor fast 9 Jahre

    Die These (bzgl. Neoliberalismus / Plattform-Kapitalismus) ist gefühlt der neue Konsens. Grundsätzlich ist die Erklärung auch plausibel aber warum die Gegenbewegung ausgerechnet jetzt so eine Dynamik entfaltet, hat sich mir noch nicht erklärt. Ja, es gibt eine große Menge an Verlierern im aktuellen System aber insgesamt ging es bergauf in Polen.

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 9 Jahre

      Die Gründe sind vielschichtig und manchmal irrational. Insgesamt wuchs in Polen die Kluft enorm: Zwischen Arm und Reich, zwischen den Generationen.
      Ein Beispiel: Meine Familie mütterlicherseits kommt aus Langenbielau (heute: Bielawa). Ein Städtchen in der Nähe der diesjährigen Kulturhauptstadt Breslau. Während letztere boomt (trotz vieler Verlierer) ist die Umgebung abgehängt. Die traditionelle Textilindustrie Langenbielaus, die nach 1989 groß rauskam, ist nach Asien weitergezogen. Vor einigen Jahren sah ich den Abriss der Fabriken, in denen Vorfahren von mir arbeiteten. Die Sauf- und Fressmeile, in denen Bewohner wie Besucher (darunter viele Vertriebene und Angehörige) zusammensaßen, war verschwunden.
      Vorbehalte gegen eine zu starke Vereinigung mit der EU, die rational sein können (nicht immer sind!), gab es in Polen immer.
      Ein Beispiel: Im Gegensatz zum Baltikum, wo man mit dem Euro zahlt, gibt es in Polen immer noch den Zloty.

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