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„Krieg formt den Charakter!" — Oder: nationalistisch-militaristische Irrwege in Polen und anderswo

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergFreitag, 23.06.2017
Im Streit um die Neuausrichtung des Museums des Zweiten Weltkriegs verdichtet sich der Kampf um die nationalistisch-militaristische Neudeutung der Geschichte Polens. Pawel Machcewicz, der entlassene Gründungsdirektor, zieht im NZZ-Interview Bilanz:

Wir sprechen nicht ausschliesslich über Polen, beschäftigen uns jedoch auf rund 50 Prozent der Fläche mit Polen. Wir zeigen nicht nur den Warschauer Aufstand, sondern auch die Aufstände in Paris, Prag und der Slowakei. Neben den polnischen Widerstandsbewegungen behandeln wir auch jene in Jugoslawien, den Niederlanden, Dänemark und der Sowjetunion. Neben dem deutschen und dem sowjetischen Besatzungssystem, von denen Polen direkt betroffen war, wird auch das japanische Okkupationsregime skizziert. Durch die übergreifende Erzählung können wir den grossen Zusammenhang, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten.

Solche vergleichenden Ansätze findet man in vielen Staaten immer seltener. Unlängst besuchte ich das estnische Nationalmuseum in Tartu. Ein spektakulärer Bau von außen, aber drinnen findet man eine verengte Sicht auf die Vergangenheit. In der Ukraine wird die Historie umgeschrieben. Die Beispiele lassen sich leicht fortsetzen. Es bleiben Fragen:

Ist das ein Anfall verspäteter Nationen? Oder ist das die Flucht in eine Sackgasse der Geschichte, die mit einem Frontalzusammenstoß endet?

In Polen gibt es eine unheilvoll-unheimliche militaristische Volte, denn dem Danziger Museum wird vorgeworfen, zu „pazifistisch" zu sein.

Es käme ... zu wenig Heroismus. Der Krieg könne auch eine positive Erfahrung sein, die den Charakter forme.

Da kann man nur Konfuzius zitieren:

Was bleibt über vom Heldentum? Ein verfallener Hügel, bewachsen mit Unkraut.

Noch kann man in Danzig die alte Ausstellung sehen, die bald verschwinden soll:

So viele Leute, Einheimische wie Touristen, drängen derzeit ins Haus, wollen die alte Ausstellung noch sehen. Jetzt wird es wohl ein sehr engstirniges Museum werden.

„Krieg formt den Charakter!" — Oder: nationalistisch-militaristische Irrwege in Polen und anderswo

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